In den 40er Jahre kamen die Kondensatormikrophone.
Hier hängt die Membran dicht vor einer elektrisch leitenden Metallplatte.
Und weil die Membran frei schwingen kann, wird der Schall noch präziser abgebildet.
[nach SWR.de 99 Sekunden Wissen 2012-60-12]
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Die Membran eines Kondensatormikrofons ist eine elektrisch leitende, oftmals mit Gold bedampfte Folie,
die mit winzigem Abstand (ca. 5-50 µm) vor einer gelochten Metallplatte (der Gegenelektrode) angebracht ist.
Membran und Metallplatte bilden gemeinsam einen Plattenkondensator.
Die Kondensatorkapsel wird zunächst über einen sehr großen Ladewiderstand (z.B. 1GOhm) auf eine Spannung von z.B. 60 V aufgeladen.
Treffen Schallwellen auf die Membran, schwingt diese im Rhythmus der Schallwellen.
Durch die Bewegung verändert sich der Abstand der beiden Elektroden und
der Kondensator erfährt eine ständige, dem akustischen Signal folgende Kapazitätsänderung,
die in eine entsprechende elektrische Spannung umgesetzt wird.
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Da die Kondensatorkapsel aufgrund der sehr geringen Kapazität und des hohen Ladewiderstands sehr hochohmig ist,
folgt der Kapsel ein Impedanzwandler, der die sehr hohe Kapselimpedanz auf für die Signalübertragung brauchbare Werte von typisch 50 bis 200 Ohm herabsetzt.
Da es sich bei dieser Impedanzwandlerschaltung um eine aktive Verstärkerschaltung handelt, wird auch für diese eine Spannungsversorgung benötigt.
Diese wird meist über die sogenannte +48 V Phantomspeisung vom Mikrofonvorverstärker bereitgestellt.
Kleinmembranmikrofone oder Elektret-Kondensatormikrofone lassen auch eine Batteriespeisung zu.
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Ein Kondensatormikrofon wird aufgrund des hohen Fertigungsaufwandes grundsätzlich mehr Geld kosten, als ein dynamisches Mikrofon.
Dafür erhält man aber auch eine oftmals überlegene Klangqualität. Besonders aufgrund des um ein vielfach geringeren Gewichts der Membran.
Erfunden wurde das Kondensatormikrofon übrigens von Georg Neumann, dem Gründer der nach ihm benannten Firma.
Interessant ist, dass schon seine ersten Mikrofone aus den 1930er Jahren so gut waren, dass man auch heute noch Aufnahmen damit machen könnte.
[thomann.de 2017-10-12 und auch neumann.com]
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