elektromagnetische Tonabnehmer

Induktive Tonabnehmer sind keine Mikrofone, weil sie nicht Schall, sondern die Schwingung der Saite in ein elektrisches Signal umwandeln. D.h. das Instrument muss Metall-Saiten haben. Ein Schallkörper ist nicht erforderlich. Beispiel: E-Gitarre
George Beauchamp und Adolf Rickenbacker entwickelten Anfang der 1930er Jahre einen Tonabnehmer, der aus einem Magneten bestand, um den herum eine Spule gewickelt war. Die schwingenden ferromagnetischen Saiten ändern hierbei geringfügig die Stärke des Magnetfelds, so daß im Takte der Saitenschwingung eine Spannung induziert wird, die man auf einen Verstärker führen kann. Der Tonabnehmer und mit ihm die elektrische Gitarre war geboren. Der Vorteil eines solchen Tonabnehmers ist, daß er nur auf die Bewegung von ferromagnetischem Material (d.h. die Schwingung der Saiten) reagiert und keine anderen Störgeräusche aufnimmt (außer dem allgegenwärtigen Netzbrummen). Die damit ausgerüstete Gitarre, die keinen Resonanzkörper besaß und wegen ihrer extrem unkonventionellen Form "Bratpfanne" genannt wurde, war ab Mitte der 30er Jahre auf dem Markt verfügbar, blieb aber ein Exot.
Im nächste Schritt konstruierte Leo Fender eine Gitarre die keinen Resonanzkörper besaß. Diese erschien 1948 als Broadcaster. 2 Jahre später wurde sie aus Gründen des Markenrechts in Telecaster umbenannt. Diese Brettgitarre erlangte schon bald Weltruf. Es folgte 1954 die legendäre Stratocaster, die zudem die erste kommerziell erhältliche E-Gitarre mit Vibratohebel war.
Die Firma Gibson sah sich durch den Newcomer Fender in Zugzwang und brachte 1952 mit der Les Paul die erste Solid-Body-Gitarre auf den Markt, damals noch mit Single-Coil-Tonabnehmern. Die berühmten, von Seth Lover entwickelten Humbucker, die unempfindlich gegenüber dem allgegenwärtigen Netzbrummen waren, kamen erst ab 1957 in der Les Paul zum Einsatz.

[elektronikinfo.de 2017-10-17]